Zusammen geht mehr!

Frauentag ist Aktionstag

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Frauentag ist Aktionstag

Tarifrunde ÖD 2023 – Zusammen geht mehr!
Zusammen geht mehr Matthias Klump Zusammen geht mehr


Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft am Internationalen Frauentag (8. März) die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst zu einem bundesweiten Aktionstag auf. Für den gleichen Tag ruft ver.di die Beschäftigten im öffentlichen Dienst zu Warnstreiks in Kindertagesstätten und sozialen Einrichtungen auf. Es wird dabei zu Einschränkungen des Betriebes bis hin zu Schließungen kommen. „Wir kämpfen seit vielen Jahren für die Aufwertung der Sozialen Arbeit. Am Internationalen Frauentag wollen wir das jetzt in besonderer Weise deutlich machen“, erklärte die Landesbezirksleiterin von ver.di Bayern, Luise Klemens, die am Mittwoch auch bei einer Kundgebung in Ingolstadt sprechen wird.

In den Tarifverhandlungen für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen wurde der Forderung von ver.di nach 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, erneut eine klare Absage erteilt – trotz steigender Preise, hoher Inflation und großer Personallücken, gerade auch in der Sozialen Arbeit. „Das Angebot der Arbeitgeber ist eine Provokation ohnegleichen“, kritisierte Manuela Dietz, Leiterin des Fachbereichs Öffentliche Dienstleistungen bei ver.di Bayern. Sie warb gleichzeitig um das Verständnis der Eltern, Kinder und anderer vom Streik betroffener Menschen. Die Streiks würden so frühzeitig angekündigt, damit die Betroffenen auf alternative Möglichkeiten bei etwaigen Schließungen oder anderen Einschränkungen ausweichen können. Eltern sollen sich bei den jeweiligen Trägern über Notbetriebe oder andere Ausweichmöglichkeiten informieren.

Gerade in Krisensituationen zeige sich, welche Bedeutung die Arbeit der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst als Grundlage für gesellschaftliches Miteinander habe, betonte Manuela Dietz. Aktuell spüre man jedoch, wie diese gesellschaftliche Basis zunehmend wegbreche: Bundesweit fehlen allein für die Kitas 270.000 Fachkräfte, um die Bedarfe der Eltern zu erfüllen und gleichzeitig den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden. Ähnliches spielt sich in den Jugendämtern ab. Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter finden keine Plätze in Heimen, um Kinder in Not unterbringen zu können. Sie kämpfen mit knappen Ressourcen gegen die Auswirkungen von Armut in einem reichen Land.

Die Soziale Arbeit ist mit 83 Prozent eine Branche, in der überwiegend Frauen arbeiten:  beispielweise in Kindertageseinrichtungen, Jugendämtern und Beratungsstellen. Dabei sind die Arbeitsbedingungen häufig prekär. Ob in Teilzeit und/oder als befristet Beschäftigte spüren Frauen die Folgen der aktuellen Krisen am deutlichsten. Zudem mangelt es vielfach an finanzieller Anerkennung für die Arbeit in den sozialen Berufen. „Der Frauentag ist gerade deshalb ein hervorragender Kampftag“, so Manuela Dietz.