Die vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in Bayern hat die Tarifverhandlungen für das Wach- und Sicherheitsgewerbe in Bayern aufgrund des unzureichenden Angebotes der Arbeitgeberseite abgebrochen. Die schwierigen Verhandlungen am 02.12.2024 zeigten erneut, wie wichtig der gewerkschaftliche Einsatz der Beschäftigten in dieser systemrelevanten Branche ist.
Von der ehrenamtlichen ver.di Tarifkommission gefordert und beschlossen:
- Lohnerhöhung um 7,5% bei einer Laufzeit von 12 Monaten
- Erhöhung der Sonntags- und Nachtzuschläge
- Anhebung von Zulagen
- Erhöhung der Azubi-Vergütung um 100 Euro
- Drei zusätzliche freie Tage für ver.di-Mitglieder
Das unterbreitete Angebot der Arbeitgeberseite:
- 1,8% Erhöhung bei 12 Monaten oder
- 7% Erhöhung bei 24 Monaten Laufzeit
Unsere Berechnungen ergeben, dass Beschäftigte in verschiedenen Lohngruppen durch das Arbeitgeberangebot sogar Reallohnverluste hinnehmen müssten. Während in Baden-Württemberg und Hessen bereits ein Abschluss von 5,04% bei einer Laufzeit von 12 Monaten erzielt werden konnte, liegt das Angebot der bayerischen Arbeitgeber deutlich hinter diesen Vereinbarungen zurück.
„Die Arbeitgeberseite ignoriert die systemrelevante Arbeit und Leistung der Beschäftigten im Wach- und Sicherheitsgewerbe", erklärt Manuela Dietz, ver.di Verhandlungsführerin. „Unsere Forderungen sind mehr als berechtigt angesichts steigender Lebenshaltungskosten und der unverzichtbaren Rolle dieser Beschäftigten für unsere Gesellschaft.", so Dietz weiter.
ver.di Bayern bleibt verhandlungsbereit und erwartet ein faires Angebot, das die Leistungen der Beschäftigten angemessen würdigt. Von der Arbeitgeberseite heißt es, dass neue Verhandlungen erst im Januar stattfinden können. Dafür wurden der 15. 01.2025 und 27.01.2025 vereinbart. Zum 31.12.2024 endet die Friedenspflicht und es kann zu Arbeitskampfmaßnahmen kommen.
Zusatzinformation:
Die Wach- und Sicherheitsbranche umfasst rund 30.000 Beschäftigte in Bayern, die in vielfältigen Arbeitsbereichen – vom Objektschutz über kerntechnische Anlagen bis hin zur Arbeit am Empfang. Geprägt wird die Branche durch dezentrale Arbeitsstrukturen und häufig wechselnde Bewachungsaufträge, bei denen ver.di die Interessen der Beschäftigten bündelt und ihre Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen sichert.