Warnstreiks im Gesundheitswesen
Ausweitung der Warnstreiks im Gesundheitswesen.
Arbeitsniederlegungen in Bayerns Krankenhäusern, Psychiatrien und Pflegeeinrichtungen.
„Das Ende Februar vorgelegte Angebot der Arbeitgeber des Öffentlichen Dienstes muss gerade von den Beschäftigten des Gesundheitswesens als Provokation gewertet werden“, betont Robert Hinke, Landesfachbereichsleiter für das Gesundheitswesen bei ver.di Bayern: „Die Arbeitgeber erwarten nicht nur die Hinnahme erheblicher Kaufkraftverluste, von den Beschäftigten in Krankenhäusern und der Pflege verlangt man Sonderopfer. So sollen die Beschäftigten, wenn es dem Betrieb wirtschaftlich schlecht geht, auf bis zu sechs Prozent ihrer Einkommen verzichten. Unsere Kolleginnen und Kollegen wissen mangelnder Wertschätzung entgegenzutreten: Unsere Warnstreiks werden über ganz Bayern ausgedehnt.“
„Kaum ist die Corona-Krise überstanden“, ärgert sich Felix Holland, Personalrat und Vorsitzender des Fachbereiches Gesundheit in Bayern, „glaubt man wieder am Personal sparen zu können.“ Für die Gewerkschaft eine weltfremde Vorstellung, nachdem überall händeringend nach Mitarbeiter*innen gesucht wird und Werbeprämien gang und gäbe sind. „So macht man die Gesundheitsberufe jedenfalls nicht attraktiver.“
Über 30 kommunale Krankenhäuser und Bezirkskliniken und mehrere Einrichtungen der Altenhilfe werden sich am Arbeitskampf beteiligen. Der Schwerpunkt der Streikmaßnahmen der laufenden Woche liegt auf dem 14./15. März. Allen Arbeitgebern wurden Notdienstvereinbarungen angeboten, um Patient*innen und Bewohner*innen sicher zu versorgen und den Beschäftigten zugleich zu ihrem Streikrecht zu verhelfen. Die Arbeit im Gesundheitswesen ist Teamarbeit: Aufgerufen sind unter anderem Pflegekräfte, Therapeut*innen, Laborassistent*innen, Beschäftigte der Verwaltung, der Technik, der Reinigung sowie des Servicebereichs und Auszubildende.