Beschäftigte der Servicegesellschaft der Universitätsklinik Regensburg (KDL) stimmen zu 78 Prozent dem ausergewöhnlichen Verhandlungsergebnis zu.
„Nach zwei Monaten Erzwingungsstreik und insgesamt sechs Verhandlungsrunden ist Schluss mit Dumpinglöhnen in der Krankenhausdienstleitungs mbH in Regensburg“, erklärt Dr. Robert Hinke, Landesfachbereichsleiter für Gesundheit, soziale Dienste, Bildung und Wissenschaft bei ver.di Bayern: „Dank des außerordentlichen Engagements der Beschäftigten konnten wir die Arbeits- und Einkommensbedingungen der Kolleginnen und Kollegen spürbar verbessern.“ Vom 4. bis zum 8. November hatten diese nun die Möglichkeit in einer zweiten Urabstimmung ihr Votum über die Annahme des Verhandlungsergebnisses abzugeben. Das Ergebnis war eindeutig: 78 (77,56) Prozent der Kolleginnen und Kollegen stimmten für die Annahme des Tarifergebnisses.
„Je nach Entgeltgruppe und Erfahrungsstufe eines jeden Beschäftigten bedeutet die Tarifeinigung für unsere Kolleginnen und Kollegen Entgeltsteigerungen von bis zu 40 Prozent“, ergänzt Sven Czekal, zuständiger Gewerkschaftssekretär bei ver.di in der Oberpfalz. Hinzu kommt eine vollständige Anrechnung der bisherigen Beschäftigungsjahre, die Übernahme künftiger Entgeltsteigerungen im Tarifvertrag der Länder (Dynamik), eine stufenweise Verkürzung der Arbeitszeit von 40 auf 38,5 Stunden, eine Eingruppierung gemäß der Mutterhäuser sowie eine schrittweise Anhebung der Jahressonderzahlung auf 2.000 Euro und viele weitere tarifliche Verbesserungen.
„Dass das Mitgliedervotum so eindeutig ist, freut uns sehr! Es zeigt, dass wir in unserem monatelangen Erzwingungsstreik gemeinsam einen Tarifvertrag erkämpft haben, hinter dem meine Kolleginnen und Kollegen stehen. Sie wissen, dass dieser ein riesiger Erfolg für uns alle ist“, erklärt Florian Bülow, Beschäftigter der KDL mbH und Mitglied der ver.di Tarifkommission. „Das war eine starke Gemeinschaftsleistung die zeigt: Gewerkschaft lohnt sich!“, so Bülow weiter.
„Faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen darf es nicht nur für die Beschäftigten in Regensburg geben, diese Tarifeinigung muss bayernweit wirksam werden“, bekräftigt Heinz Neff, Fachsekretär im Landesfachbereich bei ver.di Bayern. Die Beschäftigten in den Servicegesellschaften der Universitätskliniken in Würzburg (UKW), Erlangen (KSG) und München (KMD) erwarten eine Vergütung auf dem Niveau des Tarifvertrages ihrer Mutterhäuser.
„Unsere Hauptforderung, eine Angleichung der Löhne an den Tarifvertrag der Länder, konnten wir in Regensburg ebenso erreichen wie unzählige weitere tarifliche Verbesserungen“, so Hinke: „Eine zwölfmonatige Tarifbewegung hat zu einem Haustarifvertrag geführt, der als Referenz für die Servicegesellschaften der Universitätskliniken in Bayern gelten darf! Die Universitätskliniken und deren Servicegesellschaften müssen endlich ihrer Verantwortung gerecht werden. Es muss endlich Schluss sein mit Lohndumping im öffentlichen Auftrag. Wir bleiben dran. Die nächsten Schritte sind in Planung – und unsere Kolleginnen und Kollegen haben einen langen Atem.“