Tarifverhandlungen Speditionen und Logistik Bayern

3. Verhandlungsrunde ergebnislos abgebrochen

Arbeitgeberangebot enttäuscht - zu spät, zu lang, zu wenig
Pressemitteilung vom 18.12.2024

Am Dienstag, den 17.12.2024, wurde die 3. Verhandlung für den Flächentarifvertrag für Speditionen, Logistik und Kurier, Express und Paketdiensten, zwischen der Gewerkschaft ver.di und dem Landesverband Bayerische Spediteure (LBS) ohne ein Ergebnis beendet.

Zwar legten die Arbeitgeber ein, im Vergleich zur 2. Verhandlungsrunde, verbessertes Angebot vor, doch dieses ist aus Sicht von ver.di enttäuschend. Das Angebot sah 3,5% zum 01.01.2025 und weitere 2,5% zum 01.01.2026 sowie eine Einmalzahlung von 780 € bei einer Laufzeit von 27 Monaten vor. Die Azubivergütungen sollten zudem zum 01.01.2025 um 65 € und zum 01.01.2026 um 35 € steigen. Weitere Verhandlungsspielräume wurden vom Arbeitgeberverband LBS ausgeschlossen.

„Wir sind angetreten, die Arbeit in der Logistik aufzuwerten. Die Beschäftigten der Logistik in Bayern leisten jeden Tag einen herausragenden, gesellschaftlich immens wichtigen Job. Dafür haben sie Respekt und Wertschätzung verdient, auch und insbesondere in Form guter Löhne“, so der ver.di Verhandlungsführer David Merck.

Die derzeitigen Löhne liegen ca. 1.000 € pro Monat unter den Medianlöhnen in Deutschland. Durch das Tarifangebot würde diese Lücke auf ca. 1.150 € pro Monat ansteigen. Das wäre Ab- und nicht Aufwertung. Zudem haben die Beschäftigten seit 2021 einen inflationsbedingten Kaufkraftverlust von ca. 4% erlitten, welcher ebenfalls nicht ausgeglichen worden wäre.

„Nach einer 3-jährigen einschlägigen Berufsausbildung im kaufmännischen Logistikbereich liegt der Verdienst in der Gehaltsgruppe 3 bei gerade mal 15,17 € pro Stunde. Das ist weniger als bei einer ungelernten Hilfskraft in einigen Einzelhandelsunternehmen und steht exemplarisch für die fehlende Wertschätzung in der Branche“, so Merck.

Als Konsequenz der abgebrochenen Verhandlungen ruft ver.di bis zum 23.12.2024 zu weiteren Warnstreikmaßnahmen auf- ein Streikschwerpunkt ist die Paketbranche.