Tariferfolg beim bayerischen Rundfunk: Fast ein Jahr Arbeitskampf; vor allem Berufseinsteiger*innen profitieren überproportional
Nach den anstrengenden 11-monatigen Verhandlungen und einer über 12-stündigem letzten Verhandlungsrunde, konnte im Tarifkonflikt mit dem BR am 18.11.2024 endlich ein Verhandlungsergebnis mit einer Laufzeit von 25 Monaten erzielt werden.
Die Gehälter der Rundfunkbeschäftigten (Festangestellte, „feste Freie“ und Gagisten) steigen somit zum 01.12.2024 um 4,71% - eine weitere Erhöhung wurde für den 1.1.2026 (1,23%) zum Ende der Laufzeit (1.1.2024 – 31.1.2026) vereinbart. Zusätzlich wird noch im Dezember eine Einmalzahlung von 3.000 Euro an alle Beschäftigten ausgezahlt.
Die Tarifparteien einigten sich auf einen Abschluss mit mehreren sozialen Komponenten, der besonders die jüngeren Beschäftigten in den Fokus nimmt.
Für die unteren Lohngruppen wird das Urlaubsgeld verdreifacht, für die meisten anderen Beschäftigten signifikant angehoben, die beiden obersten Gehaltsgruppen erhalten durch den vereinbarten Abschluss keine Urlaubsgelderhöhung. Das Volumen kommt daher in einer sozialen Staffelung den niedrigeren Lohngruppen zugute.
Weit überproportional wurden die Vergütungen der Gruppe der Lernenden (unter anderem Auszubildende, Volontäre*innen, dual Studierende) angehoben. Für diese erhöhen sich die Tabellenwerte um bis zu 20% - übernommene Azubis sollen für die Laufzeit des Tarifvertrags zudem künftig direkt in einer besseren Gehaltsstufe eingruppiert werden. Junge Beschäftigte werden also mit deutlich mehr als 10 % ins Berufsleben starten als bisher. Für die festen Freien konnte ein Anspruch auf einjährigen Elternurlaub erzielt werden – ein wichtiger Meilenstein für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
„Mit diesem Tarifergebnis konnten wir nach zähen, langwierigen Verhandlungen ein gutes Zukunftspaket für den BR schnüren“, kommentiert Annette Greca, ver.di Verhandlungsführerin.
„Insbesondere für junge Beschäftigte konnten deutliche Verbesserungen erreicht werden– der BR wird damit als Arbeitgeber deutlich attraktiver für die junge Generation, denn neben den sehr hohen Lebenshaltungskosten an den BR-Standorten, haben wir ganz gezielt auch die Lebensrealitäten junger Beschäftigter in den Fokus genommen und in diesem Paket abgebildet“, erklärt Luise Klemens, Landesbezirksleiterin von ver.di Bayern.
Dieses Ergebnis wird jetzt den Mitgliedern zur Abstimmung vorgelegt. (Noch nicht angenommen)
Die Details des Verhandlungsergebnisses
Weitere Infos: Rundfunk (verdi.de)