Öffentlich-Rechtliche Bayern

Tariferfolg beim bayerischen Rundfunkt erzielt!

Pressemitteilung vom 19.11.2024

Tariferfolg beim bayerischen Rundfunk: Fast ein Jahr Arbeitskampf; vor allem Berufseinsteiger*innen profitieren überproportional

Nach den anstrengenden 11-monatigen Verhandlungen und einer über 12-stündigem letzten Verhandlungsrunde, konnte im Tarifkonflikt mit dem BR am 18.11.2024 endlich ein Verhandlungsergebnis mit einer Laufzeit von 25 Monaten erzielt werden.

Die Gehälter der Rundfunkbeschäftigten (Festangestellte, „feste Freie“ und Gagisten) steigen somit zum 01.12.2024 um 4,71% - eine weitere Erhöhung wurde für den 1.1.2026 (1,23%) zum Ende der Laufzeit (1.1.2024 – 31.1.2026) vereinbart. Zusätzlich wird noch im Dezember eine Einmalzahlung von 3.000 Euro an alle Beschäftigten ausgezahlt.


Die Tarifparteien einigten sich auf einen Abschluss mit mehreren sozialen Komponenten, der besonders die jüngeren Beschäftigten in den Fokus nimmt.
Für die unteren Lohngruppen wird das Urlaubsgeld verdreifacht, für die meisten anderen Beschäftigten signifikant angehoben, die beiden obersten Gehaltsgruppen erhalten durch den vereinbarten Abschluss keine Urlaubsgelderhöhung. Das Volumen kommt daher in einer sozialen Staffelung den niedrigeren Lohngruppen zugute.


Weit überproportional wurden die Vergütungen der Gruppe der Lernenden (unter anderem Auszubildende, Volontäre*innen, dual Studierende) angehoben. Für diese erhöhen sich die Tabellenwerte um bis zu 20% - übernommene Azubis sollen für die Laufzeit des Tarifvertrags zudem künftig direkt in einer besseren Gehaltsstufe eingruppiert werden. Junge Beschäftigte werden also mit deutlich mehr als 10 % ins Berufsleben starten als bisher. Für die festen Freien konnte ein Anspruch auf einjährigen Elternurlaub erzielt werden – ein wichtiger Meilenstein für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

„Mit diesem Tarifergebnis konnten wir nach zähen, langwierigen Verhandlungen ein gutes Zukunftspaket für den BR schnüren“, kommentiert Annette Greca, ver.di Verhandlungsführerin.


„Insbesondere für junge Beschäftigte konnten deutliche Verbesserungen erreicht werden– der BR wird damit als Arbeitgeber deutlich attraktiver für die junge Generation, denn neben den sehr hohen Lebenshaltungskosten an den BR-Standorten, haben wir ganz gezielt auch die Lebensrealitäten junger Beschäftigter in den Fokus genommen und in diesem Paket abgebildet“, erklärt Luise Klemens, Landesbezirksleiterin von ver.di Bayern.

Dieses Ergebnis wird jetzt den Mitgliedern zur Abstimmung vorgelegt. (Noch nicht angenommen)

Die Details des Verhandlungsergebnisses

  •   Anhebung der Gehälter, Honorare und Gagen um 4,71 % zum 01.12.2024 und weitere 1,23 % zum 01.01.2026
  •   Laufzeit des Tarifvertrags: 25 Monate (01.01.2024 bis 31.01.2026)
  •   Überproportionale Steigerung der Gehälter aller Lernenden um mindestens 10 %, Verstetigung des Anspruchs auf das bisher freiwillig gezahlte 13. Gehalt (dadurch Erhöhung der Tabellenwerte um ca. 20 %)
  •   Erhöhung des Urlaubsgelds auf folgende Beträge: 925 Euro (GG 1-10), 525 Euro (GG 11-16, 12a-Freie und Klangkörper), 450 Euro (Lernende)
  •   Einmalzahlung von 3.000 Euro im Dezember 2024, 1.000 Euro für Lernende
  •   Neuregelung der Gehaltsstufen bei den Klangkörpern
  •   Neuregelung und Anhebung des Familienzuschlags: Feste und Freie erhalten ab 01.12.2024 160,50 Euro, Wegfall der Konkurrenzklausel zum ÖD, Verzicht des BR auf Rückforderungen wegen Konkurrenzklausel, Absenkung der Bezugsdauer vom 27. Lebensjahr auf die Höchstbezugsdauer des Kindergelds, Übergangsregelung bis Ende 2028
  •   Ein Jahr unbezahlter Elternurlaub für 12a-Beschäftigte; BR prüft Möglichkeit einer Teilzeitbeschäftigung während des Elternurlaubs bis Ende der Laufzeit
  •   BR verzichtet auf Erhöhung der Kantinenpreise für die Laufzeit des Tarifvertrags
  •   Erhöhung der Versorgungsleistungen (TVA/TVO/VTV) um 2,79 % ab 01.12.2024 sowie um 1,08 % ab 01.01.2026
  •   Zusage des BR auf ARD-Ebene eine Erhöhung der Altersvorsorge für 12a-Freie anzustreben
  •   Verlängerung der Vereinbarung zur sachgrundlosen Befristung bis Ende 2026
  •   Abnahme der arbeitsfreien Tage gem. Tz. 322.4 MTV im laufenden oder kommenden Jahr
  •   BR verzichtet auf Streichung der letzten Gehaltsstufe sowie Anhebung der Einstiegshöhe (Verdienst) für den Erhalt des 12a-Status
  •   Verhandlungsklauseln zu folgenden Themen: Modernisierung des LZK, Arbeitszeitverkürzung für in Randzeiten disponierte Arbeitnehmer*innen

Weitere Infos: Rundfunk (verdi.de)