Frauentag: Aufwertung und Gleichberechtigung gefordert
Am 8. März, dem Internationalen Frauentag, gehen die Beschäf-tigten im Sozial- und Erziehungsdienst auf die Straße und machen Druck für eine Steigerung ihrer Gehälter um 10,5 Prozent, mindestens jedoch 500 Euro mehr sowie 200 Euro für alle Auszubildenden. „Wir kämpfen seit vielen Jahren für die Aufwertung der Sozialen Arbeit. Am Internationalen Frauentag wollen wir das jetzt in besonderer Weise deutlich machen“, erklärte die Landesbezirksleiterin von ver.di Bayern, Luise Klemens.
Die Soziale Arbeit ist eine Branche mit über 80 Prozent weiblichen Beschäftigten. Ob in Kindertageseinrichtungen, Jugendämtern oder Beratungsstellen - die Arbeitsbedingungen sind nahezu überall häufig prekär. Ob in Teilzeit und/oder als befristet Beschäftigte spüren Frauen die Folgen der aktuellen Krisen am deutlichsten. Und dabei gestalten gerade diese Beschäftigten die Zukunft unserer Gesellschaft und nachkommenden Generation maßgeblich mit.
Im Vergleich zum bundesweiten Durchschnitt von 18 Prozent ist die geschlechtsspezifische Lohnlücke in Bayern mit 21 Prozent noch drei Prozentpunkte höher. Frauen bekommen in Bayern durchschnittlich 5,43 Euro in der Stunde weniger als Männer. Das wirkt sich wiederum auf die Rente aus. Denn 78,6 Prozent der neuen Altersrentnerinnen in Bayern liegen mit ihren Rentenzahlungen unterhalb der bayerischen Armutsgefährdungsschwelle von 1.236 Euro. „Altersarmut in Bayern ist weiblich“, stellte die Frauensekretärin bei ver.di Bayern, Bettina Messinger, fest.
Dringend notwendig wäre, mehr Anreize für eine gleichmäßigere Aufteilung von Sorge- und Erwerbsarbeit in Partnerschaften zu setzen. Außerdem bedarf es einer Umwandlung von Minijobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und eine Reform des Ehegattensplittings. „Es muss sich für Frauen lohnen, in größerem Umfang erwerbstätig zu sein. Das würde auch dem Fachkräftemangel entgegenwirken“, betonte Messinger.