Die vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft am 20.11.2023 Beschäftigte von Hochschuleinrichtungen inkl. studentische Beschäftigte, Studierendenwerke und weitere Landeseinrichtungen zum Warnstreik auf.
Schon jetzt gibt es an Hochschulen etliche Probleme, wie in vielen anderen Landeseinrichtungen auch, Stellen neu zu besetzen. Die Arbeitsbelastung der verbliebenen Beschäftigten steigt gleichzeitig stetig. Aber Arbeit muss zum Leben reichen. Das ist auch an den Hochschulen längst nicht für alle der Fall.
„Die größte Tariflücke im öffentlichen Dienst muss endlich geschlossen werden. Der Druck auf die Beschäftigten im Länderbereich, durch Arbeitsverdichtung, abwandernde Kolleginnen und Kollegen und stetig neue Anforderungen, kann so nicht hingenommen und ausgehalten werden. Wir müssen uns wehren und durch diesen Tarifabschluss für konkurrenzfähige Bezahlung auch bei den Dienststellen in Bayern sorgen“, erklärt Christiane Glas-Kinateder, Stellv. Landesfachbereichsleiterin für Gesundheit, Soziale Dienste, Bildung und Wissenschaft bei ver.di Bayern.
Auch die überwiegende Ansiedlung von Hochschuleinrichtungen in Ballungsräumen, ist für viele Beschäftigte eine enorme finanzielle Belastung. Gerade in Zeiten vielzähliger Teuerungen. Hinzu kommt die Unsicherheit um den eigenen Arbeitsplatz und die immer neuen Aufgaben, mit denen Beschäftigte konfrontiert sind. Besonders betroffen sind hiervon studentisch Beschäftigte, die zusätzlichen Belastungen und Befristungen ausgesetzt sind.
"Viel zu geringe Bezahlung, Kettenbefristung und fehlende Mitbestimmungsrechte: Das sind die typischen Arbeitsbedingungen von studentisch Beschäftigten in Bildungseinrichtungen. Diesen 300.000 bundesweit Beschäftigten im öffentlichen Dienst, verweigert die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) seit nunmehr 40 Jahren die tarifliche Absicherung. Damit muss jetzt Schluss sein", so Katharina Heymann, Landesjugendsekretärin bei ver.di Bayern.
Zwar haben zehn von 16 Bundesländern eine Verbesserung bzw. Tarifierung der Arbeitsbedingungen studentischer Beschäftigter in ihren Koalitionsverträgen vereinbart und Berlin hat sogar einen Tarifvertrag. Papier ist aber geduldig. Man sei ja nicht abgeneigt, hieß es. Eine Mehrheit in der TdL, sei aber bei weitem nicht in Aussicht. Welchen Eindruck sollen junge Leute so bekommen, wenn Koalitionsverträge ganz offensichtlich nichts wert sind? Jetzt will die TdL erst mal Rücksprache mit den Wissenschaftsministerien halten.
Alle Informationen zu den Aktionen, die bundesweit stattfinden, finden Sie hier: https://hochschulaktionstag.de/
Informationen zur bundesweiten TVStud-Bewegung finden Sie hier: https://tvstud.de/
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