Kinderbetreuung in Bayern

Bayerische Kitas mit schlechtester Fachkraft-Quote

Pressemitteilung vom 04.12.2024

ver.di alarmiert – Bayerische Kitas mit schlechtester Fachkraft-Quote

Als alarmierend bezeichnet die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Zahlen für die bayerischen Kitas, die heute im „Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme“ veröffentlicht werden. Die Zahlen zeigen deutlich, dass bayerische Kitas im bundesweiten Vergleich am schlechtesten dastehen, was die Qualifikationen des Personals in Kindertageseinrichtungen betrifft. Bayern hat die wenigsten Kitas, in denen weit überwiegend Erzieherinnen und Erzieher tätig sind. Stattdessen wird vor allem geringer qualifiziertes Personal statt der notwendigen Fachkräfte eingesetzt.

„Wir erleben in bayerischen Kitas sehr engagierte Erzieherinnen und Erzieher. Sie haben viele Jahre Erfahrung, machen ihre Arbeit mit Herzblut, arbeiten mit den Ergänzungskräften und leiten Auszubildende an. Sie tun alles, um die pädagogische Arbeit für die Kinder sicherzustellen“, stellt Martina Meyer fest, Vorsitzende des bayerischen ver.di-Vorstands Erziehung, Bildung, Soziale Arbeit. „Aber die bayerische Staatsregierung muss sich endlich entscheiden: Geht es um Betreuungsqualität oder nur mehr Köpfe, also Bildung oder Aufbewahrung der Kinder“, so Meyer weiter. Inzwischen seien aufgrund der Situation viele Kolleginnen und Kollegen überlastet und frustriert und würden deshalb die Kitas verlassen.

Gerade in den letzten Monaten blickten die Beschäftigten aus den Kitas in Bayern hoffnungsvoll auf die Auseinandersetzungen in Berlin und schickten Solidaritätsbotschaften an ihre Kolleginnen und Kollegen aus den Kitas der fünf Berliner Eigenbetriebe, die seit fast zwei Jahren für einen Tarifvertrag „Pädagogische Qualität und Entlastung“ kämpfen. Die Erzieherinnen, Erzieher, Leiterinnen und Leiter und die Auszubildenden fordern eine Mindestpersonalausstattung, Notfallpläne, Belastungsausgleich und eine qualitative Anleitung der Auszubildenden.

„Die Kita-Beschäftigten kämpfen zu Recht, denn sie wehren sich gegen schlechte Arbeitsbedingungen. Auch die Kita-Beschäftigten in Bayern sind gemeinsam mit den Eltern zum „Spielball“ der Politik geworden, deren Aufgabe es ist, die gesetzlichen Rahmenbedingungen für eine gute Bildungs- und Betreuungsqualität sowie gute Arbeitsbedingungen zu schaffen“, kritisiert Manuela Dietz, Leiterin des ver.di-Fachbereichs Öffentliche und private Dienstleistungen, Sozialversicherung und Verkehr in Bayern.

ver.di fordert von Bund und Ländern bessere Rahmenbedingungen in den Kitas, den Ausbau der Erzieher*innenausbildung und die Ausbildung der dafür notwendigen Lehrkräfte.