Die vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in Bayern bereitet sich nach einer schwachen zweiten Verhandlungsrunde vom 17.06.2024 auf weitere Warnstreiks im Bankgewerbe vor. Die Verhandlung für die mehr als 140.000 Beschäftigten der privaten Bankenbranche ist ohne Ergebnis geblieben.
München, 24.06.24
Der Arbeitgeberverband legte ein erstes Angebot vor, welches in drei Stufen eine Erhöhung der Gehälter von insgesamt 8,5 Prozent bei einer Laufzeit von drei Jahren vorsieht. „Das Angebot ist zu niedrig und insbesondere die sehr lange Laufzeit von 36 Monaten ist vollkommen inakzeptabel. Die letzten Jahre haben uns deutlich gezeigt, wie schnell die Inflation steigen und es für die Beschäftigten finanziell eng werden kann“, ordnet Jan Duscheck, Verhandlungsführer von ver.di, das Angebot der Arbeitgeberseite ein.
Erste Warnstreiks in Bayern waren bereits erfolgreich , mit weiter steigenden Aktivitäten der Beschäftigten ist zu rechnen. Zuletzt waren am Freitag, den 21. Juni 2024 ca. 800 Beschäftigte in Bayern ganztägig im Streik. Betroffen waren die Commerzbank AG, UniCredit Bank GmbH, der UniCredit S.p.A (München) und der equenseWorldline SE (München).
„Die Stimmung der Beschäftigten ist kämpferisch, vor allem mit Blick auf die Zurückhaltung der letzten Jahre und die aktuelle gute wirtschaftliche Lage der Banken.“, kommentiert die bayerische Arbeitskampfleiterin Steff Schulze.
„Bei einem wirtschaftlich so erfolgreichen Jahr erwarten unsere Beschäftigten ein angemessenes Angebot in der nächsten Verhandlungsrunde.“ sagt Thomas Kühnl von der ver.di Betriebsgruppe der Commerzbank Bayern Nord. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 03. Juli 2024 statt.
Hintergrund:
ver.di fordert 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro pro Monat und eine Erhöhung der monatlichen Vergütung der Nachwuchskräfte um 250 Euro. Die Laufzeit soll ein Jahr betragen. Daneben setzt sich ver.di für einen Einstieg in Verhandlungen über eine Weiterentwicklung der Arbeitszeitregelungen ein.