Auszubildende und dual Studierende von Bund und Kommunen aus ganz Bayern beteiligen sich am 1. März 2023 am bundesweiten Jugendstreiktag im öffentlichen Dienst. Deutlich mehr als 1.000 junge Streikende aus den unterschiedlichsten Bereichen des öffentlichen Dienstes werden zu der zentralen Streikaktion in Nürnberg erwartet. Es werden insbesondere Auszubildende aus dem Gesundheitswesen, der Energieversorgung und der Verwaltung teilnehmen.
Die jungen ver.di-Mitglieder aus dem öffentlichen Dienst fordern in der laufenden Tarifrunde eine Erhöhung der Ausbildungs- und Studienvergütungen sowie der Praktikantenentgelte um 200 Euro monatlich. Darüber hinaus wird eine unbefristete Übernahme von Auszubildenden nach er-folgreich abgeschlossener Ausbildung eingefordert.
„Die hohe Inflation treibt uns Nachwuchskräfte in echte Existenznöte“, berichtete Michael Ramsbeck, Vorsitzender der ver.di Jugend Bayern und selbst im öffentlichen Dienst tätig. Auszubildende und dual Studierende seien von den hohen Preissteigerungen besonders bedroht, da sie ein niedriges Einkommen und in der Regel keine Rücklagen gebildet haben. „Es darf nicht sein, dass Auszubildende wieder zurück ins Elternhaus ziehen müssen, weil sie sich ihr WG-Zimmer oder die Einzimmerwohnung nicht mehr leisten können“, kritisierte Ramsbeck.
Der grassierende und weiter wachsende Fachkräftemangel sei zudem in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes spürbar. „Die Arbeitgeber im öffentlichen Dienst müssten schon aus Eigeninteresse unseren Forderungen nachkommen, um für Auszubildende und dual Studierende attraktiv zu bleiben und ausgelernte junge Beschäftigte im öffentlichen Dienst zu halten“, sagte Katharina Heymann, Landesjugendsekretärin bei ver.di Bayern.
Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hat auch in der zweiten Runde der Verhandlungen für die insgesamt rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen kein akzeptables Angebot vorgelegt. Ein bundesweiter Streiktag der Nachwuchskräfte soll deshalb den Forderungen der Auszubildenden Nachdruck verleihen. Es finden bundesweit an insgesamt neun Standorten Kundgebungen statt.