Bayerische Uniklinika

Bay. Uniklinika im Warnstreik

Pressemitteilung vom 20.11.2023

Tarifrunde der Länder: Universitätskliniken in Bayern im Warnstreik

Für den 23. bis 24.11.2023 ruft die Gewerkschaft ver.di vor allem Universitätskliniken sowie ihre Servicegesellschaften zu Warnstreiks auf. „Seit Jahren weist ver.di auf den wachsenden Personalmangel im Gesundheitswesen hin“, so Dr. Robert Hinke, Landesfachbereichsleiter für Gesundheit und Bildung in ver.di Bayern: „Den Universitätskliniken kommt eine wesentliche Bedeutung in der medizinischen Versorgung der Bürger zu, die angesichts mangelnder Wettbewerbsfähigkeit bei den Arbeits- und Einkommensbedingungen immer schwierige zu gewährleisten ist. Dass man auf Kosten des Personals spart, zeigt sich besonders drastisch in outgesourcten Servicebereichen. Die Beschäftigten werden sich nicht von der allgemeinen Tarifentwicklung abkoppeln lassen. Wir hoffen die Botschaft unsere Warnstreiks werden von den Arbeitgebern verstanden.“

Die Beschäftigten werden ihre Forderung nachdrücklich mit Arbeitsniederlegungen zum Ausdruck bringen, ist sich Hinke sicher: „Es ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten, wenn sie auf Wohngeld verwiesen werden, um ihre Mietsteigerungen bezahlen zu können. Anstand und Wertschätzung sehen anders aus. Wir erwarten von der Bayerischen Staatsregierung, dass sie sich für die berechtigten Forderungen ihrer Beschäftigten im Arbeitgeberlager der TdL konstruktiv einbringt.“

Das auch nach zwei Verhandlungsrunden noch kein Angebot vorgelegt wurde, führt zu großem Unmut bei den Beschäftigten. „Aus der Corona-Krise scheint man bei den Verantwortlichen nichts gelernt zu haben. Es fehlte nicht an Geräten, sondern an Personal“, erinnert Martin Schmalzbauer, ver.di-Fachsekretär für die Universitätskliniken in Bayern. „Es ist nicht nur immer schwieriger Personal zu halten, es läuft zunehmend davon!“, so der Gewerkschafter weiter. Ohne spürbare Lohnsteigerungen werde sich die Situation drastisch verschärfen.

Die dritte Verhandlungsrunde findet vom 07. - 08.12.2023 statt. Die Beschäftigten wollen Anschluss an den Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes im Bereich Bund und Kommunen (TVöD) halten. Sie fordern daher, wie ihre Kolleg*innen im Frühjahr, 10,5 %, mindestens aber 500 € Entgelterhöhung. „Die Arbeitgeber wären gut beraten, in der dritten Verhandlungsrunde ein ordentliches Angebot vorzulegen. Damit können sie die weitere Eskalation des Tarifkonfliktes vermeiden und im eigenen Interesse, der Abwanderung der Beschäftigten ein Ende setzen“, so Sinan Öztürk, stellvertretender Landesbezirksleiter bei ver.di Bayern.