In den seit dem 17.12.2024 unterbrochenen Tarifverhandlungen des bayerischen Speditions-, Transport und Logistikgewerbes fordert die Gewerkschaft ver.di die Arbeitgeber auf, ihre Blockadehaltung endlich aufzugeben und wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Das Tarifangebot der Arbeitgeberseite mit einem Volumen von 3,5% + 2,5% Gehaltserhöhung, sowie Sonderzahlungen im Volumen von 780 € bei einer Laufzeit von 27 Monaten, wurde von der ehrenamtlichen ver.di Verhandlungskommission als nicht ausreichend bewertet. „Die Tariferhöhungen sind zu niedrig, zu spät und die Laufzeit zu lang“, so der ver.di-Verhandlungsführer und bayerische Landesfachbereichsleiter für Postdienste, Speditionen und Logistik David Merck.
„Wir erwarten jetzt, dass der Arbeitgeberverband LBS (Landesverband Bayerischer Spediteure) mit uns faire Tariflösungen am Verhandlungstisch sucht, so Merck weiter.“
Zentral seien dabei für die ver.di Mitglieder:
- die tarifpolitische Aufwertung der Arbeit und Ausbildung in der Branche
- das Aufholen des Kaufkraftverlustes seit 2021
- eine besonders hohe Steigerung bei den mittleren und kleinen Einkommen, die besonders stark von der hohen Inflation im Bereich Lebensmittel und Energie betroffen waren
- echte Wertschätzung durch ein faires Angebot an die Beschäftigen
Die Gewerkschaft und ihre Mitglieder sind der Überzeugung, dass die Beschäftigten der Branche faire, angemessene und auskömmliche Tariflöhne für ihre Arbeit verdient haben.
Das bedeutet, es brauch Tariflösungen für einen finanziell attraktiven und modernen Flächentarifvertrag. „Dafür stehen wir jederzeit für Verhandlungen bereit. Es sei jetzt am LBS seine am 17.12.2024 eingenommene Blockadehaltung zu überwinden und das vorliegende Angebot deutlich nachzubessern“, so Merck abschließend.
Sollte der LBS der Aufforderung von ver.di nicht folgen sind weitere Warnstreiks geplant.
In der laufenden Tarifrunde fordert die Gewerkschaft ver.di 368 € mehr pro Monat für Tarifkräfte und 184 € mehr pro Monat für Auszubildende.
Gemäß StepStone Gehaltsreport ist die Logistikbranche zusammen mit der Gastronomie, die Branche mit den niedrigsten Löhnen. Die Tariflöhne liegen ca. 1.000 € pro Monat unter dem derzeitigen Medianlohn in Deutschland. Durch das Arbeitgeberangebot würde diese Lücke auf ca. 1.200 € pro Monat ansteigen.