Die Solo-Selbstständigen in ver.di Bayern solidarisieren sich mit den Beschäftigten im öffentlichen Dienst. „Wir sitzen im gleichen Boot“, sagt Oliver Pyka, Vorsitzender der Landeskommission der Selbstständigen in Bayern: „Denn gute Arbeit braucht gute Bezahlung, egal ob man abhängig oder unabhängig beschäftigt ist.“ Deshalb unterstützen die Solo-Selbstständigen von ver.di in Bayern die Kolleginnen und Kollegen im öffentlichen Dienst bei ihrem Tarifstreit.
„Natürlich spüren auch wir die negativen Auswirkungen der Warnstreiks, etwa im Flugverkehr, in den Kitas oder bei der Straßenreinigung“, erklärt Pyka. Aber, so gibt er zu bedenken, gerade dieser Ärger mache deutlich, wie wichtig die Arbeit der Streikenden für jeden Einzelnen und für die Gesellschaft insgesamt sei.
Solo-Selbstständige nutzen die Infrastruktur, die der öffentliche Dienst bereitstellt. Sie profitieren als Bürger*innen sowohl im Berufsleben als auch im Privatleben von dem engagierten Einsatz der Beschäftigten, die beispielsweise in den kommunalen Krankenhäusern oder bei den Stadtwerken tätig sind. „Wer sich bei ver.di engagiert, tritt nicht dafür ein, dass die Reichen noch reicher werden. Daher unterstützen wir beispielsweise die Forderungen nach Festbeträgen, die den Empfängern der unteren Einkommensklassen mehr nutzen als den Gutverdienern“, sagt der Stellvertreter der Solo-Selbstständigen.
Gleichzeitig hoffen die in ver.di engagierten Solo-Selbstständigen auf die Solidarität der abhängig Beschäftigten Kolleg*innen bei ihrem Kampf für die Einführung von Basishonoraren für selbstständige Kreative. Damit sollen Untergrenzen für die Honorare von Aufträgen definiert werden, die von der öffentlichen Hand vergeben oder durch öffentliche Gelder gefördert werden.
Im Kulturausschuss des Bundestages gab es bereits positive Resonanz für den Vorschlag von ver.di. Nun hoffen die Solo-Selbstständigen in Bayern auf die Innovationsfreude und Fortschrittlichkeit der Bayerischen Landesregierung. „Die Bayerische Landesregierung könnte mit guten Beispiel vorangehen und die von ver.di entwickelten Basishonorare für selbstständige Kreative zur Grundbedingung bei der Vergabe von Fördergeldern machen und auch selbst bei der Vergabe von Aufträgen anwenden“, sagt Lotte Schwenkhagen, freie Künstlerin und engagierte ver.di*anerin, die auf Bundesebene an der Entwicklung der Basishonora-re für freie Kulturschaffende beteiligt war.
„Aber wir gehen in Bayern noch einen Schritt weiter,“ ergänzt Luise Klemens, Landesbezirksleiterin von ver.di Bayern: „Wir fordern die Basishonorare als Untergrenze für alle Berufsgruppen, also beispielsweise auch in der staatlich geförderten Bildungsarbeit.“
PDF | 137 kB